Im 19. Jahrhundert erfreuten sich die Rieslinge von der Mosel und natürlich auch ihrer Nebenflüsse Saar und Ruwer großer Beliebtheit,
in Deutschland aber auch in den Niederlanden und England. Sie waren deshalb so beliebt, da diese Gebiete ab der Beendigung der napoleonischen Kriege
und dem Wiener Frieden zu Preußen gehörten und dieses Königreich sich großen Reichtums und Einflusses erfreute.
Die Weine wurden nach Königsberg, Berlin, Breslau, Magdeburg und viele andere bedeutende, im Osten liegende Städte des preußischen Reichs exportiert
und waren dort die teuersten auf den Weinkarten der Hotels und Restaurants.
Immer wieder gab es an der Mosel Missernten, so dass die Nachfrage
regelmäßig das Angebot übertraf. Die Weinhändler mit ihren Versandkellereien entwickelten sich prächtig, wovon noch heute die Jugendstilvillen in Traben-Trarbach
und die in Bernkastel liegenden großen Bauten im historistischen Stil zeugen.